Es ist natürlich gut, vorab informiert zu sein um nicht unter dem Regenschirm mühsam aufs Mobiltelefon einhämmern oder gar in einem Programmheftchen blättern zu müssen: Besonders bei der "Winterreise" hat es sich erwiesen, dass "uriges" Wetter (Kälte, Schneefall, leichter Regen) die Stimmung belebt, ja direkt aufwühlt. Zudem sind unter diesen Bedingungen kaum Passanten und Zaungäste unterwegs: Es kehrt Stille ein. (Eine der spannendsten Vorstellungen fand bei Hagelschlag statt.) Zunächst zum grundsätzlichen Hintergrund aller unserer Aufführungen:
  Aus Meyer's neues Konversations-Lexikon, Hildburghausen, 1865:
  “Kunst, von können, bedeutet, ganz allgemein gefaßt, 
  die Fähigkeit, etwas zu schaffen oder zu gestalten. [...] Hierher gehören 
  alle auf körperlicher Geschicklichkeit, mechanischer Übung und praktischer 
  Erfahrung beruhenden Künste, wie Gymnastik, Reitkunst; jedoch ist zu bemerken, 
  daß in dieser Verbindung der Ausdruck K. oft gemißbraucht wird, 
  wie sich denn jeder Taschenspieler und Seiltänzer einen Künstler nennt 
  u. man auch von Kochkunst, Rechenkunst etc. spricht. [...] Die Kunst im engsten 
  und eigentlichsten Sinne hat es dagegen vornehmlich und ausschließlich 
  mit der schönen Form als Zweck zu thun, während die praktische Brauchbarkeit 
  ihres Produkts, wie z.B. der Baukunst, erst in zweiter Reihe in Betracht kommt. 
  Je höher daher ein Kunstgebiet steht, desto mehr entzieht es sich der praktischen 
  Verwendung [...]. In diesem höchsten und eigentlichsten Sinne ist K. nur 
  die für die sinnliche Wahrnehmung in die Erscheinung tretende Darstellung 
  des Schönen schlechthin; ihre Stellung im Organismus des Geistes, sowie 
  ihre Gliederung zu einzelnen Künsten [...] beruht also auf der Begriffsbestimmung 
  des Schönen.
  Schönheit (von Scheinen) ist ihrem Wesen nach das Hindurchscheinen 
  der Idee durch den Stoff. Daher muß es die Kunst nie auf Naturtäuschung, 
  sondern nur auf künstlerische Illusion absehen: der Beschauer muß 
  wissen und auch nicht versucht werden, sich darüber zu täuschen, daß 
  er als Stoff etwas Todtes vor sich habe, das aber durch die künstlerische 
  Idee beseelt wird und ein höheres Leben erhält. Neben dem Ausdruck 
  "nützliche Künste", worunter man Fertigkeiten zu praktischen 
  Zwecken versteht, braucht man noch andere Ausdrücke, wie "brodlose 
  Künste", womit das Gegentheil der ebengenannten bezeichnet werden 
  soll, und "freie Künste", was im Grunde dasselbe ist... [...]
  Das Schöne, das Wahre und das Gute sind drei in der Form verschiedene Bezeichnungen 
  des Vernünftigen: das Wahre ist das Vernünftige des Gedankens (die 
  Wissenschaft), das Gute ist das Vernünftige des Willens (die Sittlichkeit), 
  das Schöne ist das Vernünftige der Phantasie (die Kunst). So steht 
  also die Kunst zunächst der Wissenschaft und der Sittlichkeit gegenüber. 
  Was der denkende Mensch als Wahres erforscht, der sittliche als Gutes fühlt, 
  das schaut der künstlerische als Schönes in seiner Phantasie an."
  (Soweit Meyer's neues Konversations-Lexikon, Hildburghausen, 1865.)
  Der Auftritt des Sängers in seiner geliebten Geburtsstadt bekommt mit der 
  Atemluftheizung unfreiwillig auch den Charakter einer Katastrophenschutzübung. 
  Und tatsächlich ist die Kultur ja auch zum Katastrophenfall verkommen: 
  nach der zeitgenössischen, nun auch die klassische Musik: Wahrscheinlich 
  sind wir die letzte Generation, welche die Sprache von Tonhöhen -wenn auch 
  nur ansatzweise- noch verstehen kann. Künftighin ersetzen Sound-Design 
  und Videoclips die akademischen Gesetze der Musiktheorie. Menschliche Rührung? 
  Reinigung der Seele vermittels der Tonkunst?- lächerlich. Was man jetzt 
  noch "ernste Musik" nennt, wird bald eine vergessene Sprache sein: 
  wie das Altgriechische. Die Werbung hat die gesellschaftliche Funktion der Kunst 
  lange übernommen; Wirtschaft und Politik berauben den Menschen nach und 
  nach seiner Seele: als Konsument ist sein Abbild vom "Ebenbild Gottes" 
  inzwischen zum Genschwein geworden. 
  Die Werbung für ein gesellschaftliches Ereignis -welches als Kunst verstanden 
  wird- ist auch wichtiger, als dessen schöpferischer Gehalt. Durch das Sponsorentum 
  steht als wichtigste Aussage im Hintergrund: Erstens: Der Künstler identifiziert 
  sich mit seinem Geldgeber. Er leiht ihm sein Gesicht. Zweitens: Kauft bei meinem 
  Sponsor, damit sich die Sache auch rechnet! Wer als einzelner Künstler 
  dabei nicht mithalten kann, verschwindet ganz einfach aus der Öffentlichkeit. 
  (Selbst, wenn er kostenlos die größte Freiluftbühne der Welt 
  anzubieten hat…)
  “Wir sind die letzte Generation, welche die Sprache von Tonhöhen 
  noch verstehen kann..”: ist das zu provokant? Erstens: Konsequent ersetzen 
  Sound- Design und Videoclips die akademischen Gesetze der Musiktheorie. Der 
  kraftvolle Sound eines Staubsaugers oder Sportwagens, das Krachen von zweifelhaften 
  Kartoffelchips: das sind die wirklichen Klangereignisse, welche die Gesellschaft 
  interessieren. Zweitens, und das ist das Allerschlimmste: Die Langzeitdatenspeicherung 
  ist -besonders für die Musik- ein ähnlich ungelöstes technisches 
  Problem wie der Atommüll. Was ist die Haltbarkeit einer selbstgebrannten 
  CD oder einer Festplatte gegen die Inschrift auf einer Steintafel oder wenigstens 
  einer solide geführten Bibliothek? Wer soll die Daten speichern außer 
  dem Hersteller? Kunst wird nach dem Verursacherprinzip gehandhabt: Wer Kunst 
  verursacht, muss auch für deren Entsorgung aufkommen. Die jahrzehntelangen 
  Erfahrungen des Felsensängers in Bezug auf Datenspeicherung und das Bibliothekswesen 
  sind das Niederschmetterndste an seiner Tätigkeit, dagegen ist die Lebensgefahr 
  am Abgrund direkt eine Erholung: eine Schande für den Staat, für Europa, 
  die westliche Zivilisation! Wie berühmt muss man sein, dass man nicht vergessen 
  wird? Und warum? Die Musik ist einerseits kein Spekulationsobjekt wie die bildende 
  Kunst, welche Aktien für die Wand herstellt, und andererseits, was ist 
  ein feinsinniges Tongebilde gegen die Schlachtrufe im Fußballstadion? 
  Wer den Sport fördert, hat das Volk auf seiner Seite; wer die Kunst fördert, 
  hat es gegen sich. Wer sich der Berieselung widersetzt, gilt als Schmarotzer. 
Wer sich über die Bedeutung der „Zauberflöte“ aktuell informieren will, sollte folgendes Buch lesen: Perl, Helmut Der Fall Zauberflöte- Mozart und die Illuminaten. Atlantis Verlag, Zürich 2006. Der Autor erklärt darin nicht nur den sehr starken Salzburg- Bezug der „Zauberflöte“, sondern vor allem, dass die Märchenhandlung, als welche die Zauberflöte meist gut verkauft wird, in Wahrheit nur Tarnung ist, S66,f: „Die ‚Drei Damen’ rufen drohend ‚Papageno’, gleichzeitig und dreimal nacheinander, unterbinden damit das Gespräch mit Tamino, das ja vielleicht gefährliche Dimensionen annehmen könnte, und verhängen, um sicher zu gehen, das Redeverbot: Schloss vor den Mund! [...] Für Papageno und Papagena haben Mozart und Schikaneder eine fabelhafte kabarettistische Einlage geschaffen und vor den Schlusshymnus gestellt, das „alberne“ Duett [...] ein Couplet im Stile Nestroys!“ Dass Mozart selbst Papageno keinesfalls als Sympathieträger sieht, begründet Perl mit dem Brief Mozarts vom 8.10.1791, in welchem er sich über einen Bundesbruder in der Theaterloge entrüstet (S12): „ unglückseligerweise war ich eben drinnen als der zweite Akt anfing, folglich bei der feierlichen Szene. Er belachte alles; anfangs hatte ich Geduld genug, ihn auf einige Reden aufmerksam machen zu wollen, allein er belachte alles; da ward’s mir nun zu viel. Ich hieß ihn „Papageno“, und ging fort. Ich glaube aber nicht, dass es der Dalk verstanden hat...“
  Dieses Buch war dem „Felsensänger“ als Textautor der Parodie 
  als er sie schrieb, noch unbekannt, ist es doch auch erst zum Mozartjahr 2006 
  erschienen. Nachträglich betrachtet sind die Parallelen zwischen dem Hintergrund 
  der Zauberflöte, wie in diesem Buch geschildert, und den Abgründen 
  der Parodie verblüffend. Die Feindbilder der Parodie haben sich seit 1791 
  freilich sehr stark gewandelt: Die Provokation ist heute, als „Freyluftcapellmeister“ 
  unter widrigsten Bedingungen im öffentlichen Raum aufzutreten, um einen 
  hochwertig-künstlerischen wie zeitkritischen Inhalt überhaupt noch 
  aufzuführen: nämlich praktisch ohne Geld!... Es mag schon stimmen, 
  dass man als Künstler heute mehr sagen darf als im Vergleich zur Nestroyschen 
  Vormärzzeit (diese war noch wesentlich rigider als zur Zeit Mozarts): dafür 
  hört einem aber auch so gut wie niemand mehr zu! Die Masse kann mit Kunst 
  –nach der obigen Definition- nichts mehr anfangen. Die Werbung -also die 
  Wirtschaft- hat nicht nur die Funktion der Kunst samt den ideologischen Inhalten 
  weitgehend übernommen, Markensymbole sind die heutigen Sakramente. Das 
  "Sponsoring", durch welches sich der Staat bez. “Bildungsauftrag” 
  aus der Affäre zieht, ist nur mehr der Abgesang der Kunst, weil die Wirtschaft 
  dadurch ja bestimmt, welche Kunst öffentlich in Erscheinung treten darf, 
  und damit auch welche nicht. “Sponsoring” bedeutet demnach letztlich 
  nur: “Werbemusik”.
  Die für den gewöhnlichen Konzertkonsumenten zunächst befremdliche 
  Präsentationsform der "Naturfestspiele"gründet 
  in der expeditionsartigen Freiluftausrüstung, ohne welche die Darbietungen 
  unter diesen Umständen unmöglich wären: ohne rote Bekleidung 
  ist der Sänger bei Nebel und riesiger Entfernung nicht mehr zu sehen. Er 
  braucht dazu bisweilen sogar eine Stirnlampe. Da sämtliche Darbietungen 
  grundsätzlich ohne Mikrophonverstärkung stattfinden, entsteht je nach 
  den natürlichen akustischen Gegebenheiten ein Dialog zwischen Musik und 
  Landschaft, der vom zarten Piano bis zur riesigen Operngeste reicht. Dabei ist 
  es oft unerlässlich, Lieder lauter zu singen als im Konzertsaal; und dieses 
  Freiluftkonzert findet im Winter statt! Die ständige Tiefatmung eiskalter 
  Luft birgt nicht nur eine enorme Erkältungsgefahr in sich, mit dem Risiko 
  bleibender Schäden für die Singstimme: sie schränkt auch deren 
  unmittelbare Leistungsfähigkeit enorm ein. Aus diesem Grunde entwickelte 
  der "Felsensänger" Ruttinger für sich selbst die unverzichtbare 
  "Atemluftheizung", deren dritter Prototyp (Version 3.3) erstmals 1997 
  offiziell eingesetzt wurde. Die -mittels Infusionsbesteck- befeuchtete Warmluft 
  für jeden einzelnen Atemzug hat sich der Sänger -über ein Silikonschlauchsystem 
  und eine Austrittsdüse unter dem Mund- selbst zuzuführen; und zwar 
  über zwei Blasebälge, ähnlich dem Windwerk einer uralten Orgel. 
  Als Wärmequelle dient ein Expeditionskocher mit Spezialgasmischung. Bei 
  einer Frühmesse auf der Orgelempore, einem eisigen "Stille Nacht" 
  oder einer frostigen Beerdigung können viele Berufskollegen angesichts 
  des außerirdisch anmutenden Gerätes durchaus vor Neid erblassen: 
  eine Erlösung im Kampf gegen zusätzliche Indisposition! Bei den Barmsteinen, 
  teils am eisigen Klettersteig, teils in morastigem, weglosem Gelände wird 
  das "Handling" jenes gasbetriebenen Geräts in der Größe 
  eines Staubsaugers (7,5kg trotz Aluminium- Leichtbauweise!) zu einem durchaus 
  mörderischen Unterfangen. Ob im Gehen oder bei einer erlesenen Gesangsdarbietung 
  am direkten Abgrund: es empfiehlt sich, während der "Selbstbeatmung" 
  umsichtigst zu hantieren, um nicht selbst in Flammen aufzugehen. Als überraschende 
  Schwierigkeit haben sich auch klimatische Umstellungen bei rascher Programmfolge 
  erwiesen: Nicht nur die Bewältigung des Klettersteigs mit sicherheitshalber 
  abgeschaltetem Gerät, auch eine beheizte Kapelle kann dabei –wegen 
  der zu raschen Umstellung der klimatischen Bedingungen- für die Stimme 
  zur unerwarteten Falle geraten. Die Mobilheizung -Mittelding aus Maschine, Musikinstrument 
  und modernem Kunstwerk- trägt eine Inschrift; scheinbar rationale Bedienungsanleitung 
  verbirgt sich -symptomatisch für alle Requisiten- dahinter das Mysterium:
  Diese **Atemluftheizung** wurde aus Instrumenten der Notfallmedizin 
  gefertigt, um dem Versagen der menschlichen Stimme in kalter Umgebung entgegenzuwirken. 
  Als Energiequelle wirken Lauterkeit und Widerstandskraft. Missbrauch (auch letzterer!) 
  und Leichtsinn können zur Explosion, Nichtgebrauch aber kann zum Verlust 
  der Artikulationsfähigkeit führen!
  +ANIMUS SPIRAT SENTENTIAM IGNORANS+ Salzburg, 1997.
  Das lateinische "Credo" Ruttingers: "Der Geist geht nicht nach 
  dem Erfolg". Es umfasst auch die alternative Finanzgebarung, das selbstmörderischeste 
  Unterfangen der von ihm gegründeten Naturfestspiele, die sich hinwiederum 
  wie folgt erklären: "Die Natur ist das Fest, das Spiel ist uns ernst; 
  Natur ist kein Spielzeug: so fest ist sie nicht." Die mitgeführten 
  "Requisiten" begründen sich meist von selbst: Außer einem 
  Auffanggurt zur Personensicherung am Klettersteig, Karabinern, Sturmzündern 
  usw. führt der Sänger in seiner Berufsausrüstung u.a. mit sich:
  "Sprachrohr, Vorrichtung zur Verstärkung des Schalls gesprochener 
  Worte, besteht in einer Röhre, in welcher die Schallstrahlen aufgenommen 
  und zusammengehalten werden, so dass sie sich nicht sofort vom Munde weg nach 
  allen Seiten zerstreuen können."
  (Meyers Konversations-Lexikon, 1867)
  Noch zu Franz Schuberts Zeiten gab es eine
  andere Klavierstimmung
  als heute; und selbige ist eine große Leidenschaft des Felsensängers. 
  Die Unterschiede zwischen beiden kann selbst der Laie erkennen:
  "Jeder Ton ist entweder gefärbt oder nicht gefärbt. Unschuld 
  und Einfalt drückt man mit ungefärbten Tönen aus. Sanfte, melancholische 
  Gefühle mit B-Tönen; wilde und starke Leidenschaften mit Kreuztönen." 
  (C.F.D. Schubart in "Ästhetik der Tonkunst", 1806).
  Die Wahl einer Grundtonart bestimmt so von vorneherein die "Stimmung" 
  eines Gedichtes, welches der Komponist in Musik setzt, und jede -auch nur vorüber 
  gehende!- Ausweichung in eine andere Tonart wirkt sich somit ganz erheblich 
  aus; es ist, als würde jeder Dreiklang eine eigene Farbe besitzen, während 
  die heutige, gleichschwebende Stimmung dieselben Akkorde wie in einem Schwarzweißfilm 
  wiedergibt. Auf einem heute üblichen Konzertflügel muss der Begleiter 
  durch gekünstelte Anschlagsnuancen versuchen, den Hintergrund der Musik 
  auszudeuten. Dies bedeutet fast ausschließlich Änderungen in der 
  Lautstärke, welche die Singstimme behindern. Zudem sind die heutigen Instrumente 
  gegenüber dem historischen Hammerflügel viel zu laut! Die gegenwärtige 
  Aufführungspraxis ist damit wesentlich sinnwidriger als die zunächst 
  unpassend rationalisiert, "unromantisch" erscheinende Interpretation 
  des Klaviersatzes bei solchen Freiluftkonzerten: Auf große Distanzen muss 
  man laut singen und extrem artikulieren. Danach hat sich die Begleitung zu richten. 
  Die Farbigkeit der historischen Stimmung kommt dem harmonischen Ausdruck jedoch 
  ganz besonders entgegen: Ein Dur- oder Moll- Akkord der Begleitung kann nämlich 
  mild oder scharf klingen,- und zwar unabhängig von der Lautstärke! 
  Der Klang aus dem Lautsprecher hingegen ist nicht nur durch die Qualität 
  der Abspielanlage bedingt: das Teuerste daran ist der Klang der Aufnahme selbst, 
  nämlich die elektronische Klangerzeugung. Diese ist fast ausschließlich 
  eine finanzielle Angelegenheit, und für Prestigeobjekte haben "Naturfestspiele" 
  -naturgemäß- kein Geld. Aufgrund der akustischen Bedingungen eines 
  solchen Freiluftkonzertes (außer der Entfernung spielen auch Wind, Nebengeräusche 
  und dämpfender Schnee eine große Rolle) sind manche Transpositionen 
  unumgänglich ("Lindenbaum"). Auch bei diesen wird aber die Tonartencharakteristik 
  genau eingehalten, sodass sich nur die absolute Tonhöhe ändert, nicht 
  aber der Charakter der einzelnen Modulationen in der adäquaten Klavierstimmung. 
  Dies ist nur ein Grund unter vielen für die Einspielung der Klavierstimme 
  vermittels eines elektronisch gesampelten Clavichordes: da es sich während 
  der Aufführungen um einen unveränderbaren Tonträger handelt, 
  hat sich der Sänger genauestens an die vorproduzierten Nuancen der Einspielung 
  zu halten. Dies erschwert das Singen gegenüber der Begleitung mit einem 
  Pianisten aus Fleisch und Blut ganz erheblich, und zieht oft äußerst 
  komplizierte Metronomschläge nach sich; andererseits ist es dadurch möglich, 
  die musikalischen Daten vor dem Konzert an geänderte Verhältnisse 
  (z.B. die Entfernung) anzupassen:
  Die dislozierte Beschallungsanlage (wie sie bei den Barmsteinen 
  verwendet wird) setzt die Klavierbegleitung äußerst umweltfreundlich 
  in die Landschaft: das virtuelle Klavier am Zuhörerstandpunkt ist nämlich 
  noch leiser, als die entfernte Singstimme. Was der Zuhörer tatsächlich 
  aus dem Lautsprecher hört, ist meist nicht lauter als ein unverstärktes 
  Mobiltelefon! Um beide Schallereignisse zu koordinieren, wird dem Sänger 
  sein Korrepetitionssignal per Betriebsfunk zugespielt. Was für ihn aus 
  dem Kopfhörer klingt, ist genau um jene Zeitspanne vorversetzt, die der 
  Schall bis zum Zuhörerstandpunkt benötigt. Ohne diese "Zeitkorrektur" 
  wäre die Aufführung vom Felsen unmöglich. Ein Extremfall aus 
  der jahrzehnte langen Praxis ist z.B. die Aufführung des Liedes "die 
  Krähe", -im Laufe dessen sich der Sänger auf den Lautsprecher 
  beim Publikum zu bewegt: Hier waren innerhalb 50m sogar drei verschiedene Zeitkorrekturen 
  nötig, wegen der Komplexität des Klaviersatzes: Dieser weist nämlich 
  als Hauptelement eine synkopierte Imitation der Singstimme auf. Letztere wird 
  gleichsam vom Klavier umflattert, so wie die Krähe als Todesbote den Sänger 
  umkreist. Wenn man die Abspielanlage direkt am Leibe trägt (wie z.B. am 
  Salzburger Mönchsberg), ist freilich keine Zeitkorrektur mehr nötig: 
  der Sänger trägt eine wesentlich lautere Abspielanlage auf einer Kraxe 
  oder einer Feldkoppel mit sich: auf dem Gelände um die winterlichen Barmsteine 
  wäre dies hingegen unmöglich.
  Die Vorliebe des Sängers und seiner "Begleiterin" (man beachte 
  die neue, äußerst romantische Bedeutung außerhalb des Konzertsaals!) 
  für die verwendete Stimmung Kirnberger II aus 1771 findet 
  eine Parallele in der kompositorischen Tätigkeit des Felsensängers: 
  So entwickelte er 1989 (und zwar auf einem alten Flügel) ein eigenes Tonsystem, 
  welches sich nur auf reinen Terzen und Quinten aufbaut, und das auf jedem stimmbaren 
  Tasteninstrument spielbar ist. Da die zwölf Töne ungleich von einander 
  entfernt sind, ist es möglich, ein Thema in zwölf Varianten darzustellen, 
  wobei sich von einer Tonstufe zur anderen die Melodie des gewählten Themas 
  selbst verändert. Es ist, als betrachtete man einen Gegenstand aus zwölf 
  verschiedenen Richtungen: Obwohl dieser selbst sich nicht verändert, erhält 
  er mit jedem Blickwinkel ein anderes Aussehen. Ebenso, wie das Abendland 
  bisher mit seinem eigenen Tonsystem verfahren ist, so ist es auch mit seinen 
  übrigen geistigen wie ökologischen Bereichen verfahren:
  So, wie die natürlichen Obertöne denaturiert und manipuliert 
  wurden, so verhält es sich auch mit unserem Lebensraum: ein bisschen Gift, 
  ein bisschen Radioaktivität und ein bisschen Unrecht für Jedermann: 
  Wahrheit und Lüge werden ebenso "gleichschwebend" verteilt, wie 
  Terzen und Quinten. Solange, bis sie frei untereinander kombinierbar sind. Die 
  Syntonik aber kennt diese "Grenzwertphilosophie" nicht.
  In der Auseinandersetzung mit dem freien Schallfeld sind zusätzlich eigenständige 
  Musikformen entstanden, die -je nach Finanzlage- Bestandteil von Sommerveranstaltungen 
  der Naturfestspiele sind: "Funkkanon", "Seilbahnmusik" usw.
  Die künstlerische Vision der Naturfestspiele findet auch ihre weltanschauliche 
  Entsprechung: die Vorstellung, dass der einsame Wanderer der „Winterreise“ 
  selbst in der Ausweglosigkeit seinen Bestimmungsort findet. Darin liegt eine 
  Katharsis.
Christina Ruttinger –geboren in Karlsruhe- ist Klavierpädagogin an der Musikschule Bad Reichenhall. (Diplom der Universität Mozarteum, auch Chorleiterdiplom.) Meisterkurse u.a. bei Gaby Casadesus und Erik Werba. Sie gewann zweimal den Tonkünstlerwettbewerb Baden- Württemberg, Rundfunkaufnahmen im SDR und BR. Jahrelang begleitete sie den Ehemann als Tenor am Flügel bei Konzertreisen vor allem in Frankreich („Österreichische Musik aus acht Jahrhunderten“ mit Unterstützung der Republik Österreich). Christina Ruttinger ist Mitbegründerin der „Naturfestspiele“ und darüber hinaus verdankt die Musikgeschichte ihr singuläre Tondokumente von Funkkanons im Hochgebirge als Aufnahmeleiterin. Außerdem war sie jahrelang die rechte Hand bei der Aufführung von Ruttingers Vertonung des „Faust“ nach Nikolaus Lenau, mit dem Komponisten als Schauspieler. Sie hat inzwischen selbst drei Musiktheaterstücke für Grundschulkinder verfasst und produziert.
Leopold P. Ruttinger wurde in Salzburg geboren und begann zu singen, noch bevor er sprechen konnte. Gesangs- Kompositions- und Schauspielunterricht vom Vater, Klavier von der Mutter. Gerade vier geworden erste Gesangsaufnahmen auf CD. Auftritt siebenjährig im Musikkabarett. Achtjährig erster Preis „Jugend Musiziert“ in der Horn- Duowertung, ebenso erster Preis bei „Prima la Musica“ im Sologesang. Mit acht Jahren erarbeitet er mit dem Vater eine eigene mikrotonale Tonleiter und eine Hornheizung für die Naturfestspiele. Erster Auftritt beim großen Freiluftkonzert der Naturfestspiele. Mit neun Jahren erster Preis Sologesang „Jugend Musiziert“, im selben Jahr erste mikrotonale Komposition für Horn und Elektronik. Mit zehn Jahren wiederum erster Preis als Sänger bei PLM und erster Preis bei „Jugend Musiziert“ als Hornist. Erstes Solistenkonzert in Salzburg. Mit elf Jahren singt er u.a. Webern Op. 4 und mikrotonale Kompositionen aus dem Konzertrepertoire des Vaters. Er spielt als Hornist beide Stimmen der syntonischen Turmmusik: eine Uraufführung der Fassung für zwei Hörner. Mentoren seiner Bläserkunst sind Willi Schwaiger (erster Hornist des Mozarteumorchesters), Will Sanders (Musikhochschule Karlsruhe) und derzeit Tanja Schwarz- Heinrich, Innsbruck.
  Freiluftkonzert mit Liedern aus der "Winterreise" Op. 89 (1827), von 
  Franz Schubert nach Gedichten von Wilhelm Müller. (Historische 
  Stimmung Kirnberger II aus 1771.) 
  "Eine schwere Thräne entfiel meinen Augen"
  (Franz Schubert in Salzburg, 1825)
  "Ich wollte in die entgegengesetzte Richtung."
  (Thomas Bernhard "Der Keller", 1979)
  "Die Salzburger -wie andere auch- haben die Seele der Stadt restlos 
  zu Geld gemacht. Ein solches Geschäft mit dem Teufel schaffte von jeher 
  nur vorübergehend Erleichterung. "
  (Werner Ruttinger, 1997)
  "Ich kann zu meiner Reisen nicht wählen mit der Zeit,
  muß selbst den Weg mir weisen in dieser Dunkelheit."
  (Wilhelm Müller "Winterreise", 1821)
  In der Kälte ist nicht Gelegenheit, viele Worte zu machen. Bei Expeditionen 
  oder Katastrophen herrschen nur mehr Anweisungen wie: "Sturmzünder 
  für die Atemluftheizung! Batterien für die Stirnlampe! Die Elektronikheizung 
  ist ausgefallen!" Die Tonkunst ist zum Katastrophenfall verkommen; nach 
  der zeitgenössischen nun auch die klassische Musik. Die Werbung hat die 
  Funktion der Kunst übernommen. Unsere Religion heißt Konsum. Der 
  Mensch ist der Seele beraubt, sein Abbild vom Ebenbild Gottes zum Genschwein 
  geworden. Die Sprache der "ernsten Musik" ist bald vergessen, wie 
  das Altgriechische.
  Die Veranstaltung ist im Wesentlichen selbsterklärend. Sie fügt sich 
  allerdings erst zum Schluss wie ein Mosaik logisch zusammen. Das Absurde ist 
  oft nur eine Frage des Blickwinkels.
  Wie in der letzten Strophe eines Wienerliedes tritt am Ende der "Winterreise" 
  der Tod auf. Das bedeutet heute: den Tod der Kunst;- die eisige, völlige 
  Isolation des sogenannten zivilisierten Menschen. Am Ende unserer Wanderung 
  -nach knappen zwei Stunden- werden Sie sich durch die Katharsis -wie das altgriechische 
  Theater die Reinigung der Seele beschreibt- durch eine kleine Katharsis wieder 
  ein wenig mehr für die Absurditäten des Alltags gerüstet fühlen.
  Peter T. Lenhart schreibt anlässlich einer Kunstausstellung in München 
  2006: „Denn der Textdichter, der Dessauer Schriftsteller Wilhelm 
  Müller, war nun beileibe nicht nur ein romantischer Natur- und 
  Liebesschwärmer. Sondern ein für damalige Zeiten ziemlich fortschrittlich 
  gesinnter Kopf, der von Lord Byron beeinflusst mit dem Unabhängigkeitskampf 
  der Griechen sympathisierte und den verlorenen Idealen der französischen 
  Revolution hinterher trauerte; der unter dem repressiven und reaktionären 
  System Metternich litt und dessen Schriften immer wieder von den nach den Karlsbader 
  Gesetzen allmächtigen und allgegenwärtigen Zensurbehörden verändert 
  und verboten wurden. Müller (der streng genommen eigentlich weniger ein 
  zu später Romantiker als ein verfrühter Vertreter des Vormärz 
  war) konnte also kaum offen bzw. öffentlich von dem sprechen, was ihn bewegte 
  und war also gezwungen, das eigentlich gemeinte stets zu codieren und also auf 
  mindestens zwei Bedeutungsebenen zu operieren. So darf man davon ausgehen, dass 
  auch jene Gedichte "aus den nachgelassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten", 
  die Schubert nach Müllers Tod vertont hat, doppelt zu lesen sind und dass 
  in ihnen, unterhalb der Thematik von verlorener Liebe und Einsamkeit, von Winter 
  und Naturerleben, auch eine politische Bedeutung mittransportiert wird - welche 
  von Müllers gleichgesinnten Zeitgenossen decodiert werden konnte, während 
  die Zensurbehörden idealiter an der poetischen Oberfläche hängen 
  blieben.“
  Dass auch Schubert anders als mit Rührseligkeit an die Textvertonung gegangen 
  ist zeigt ein intellektueller Höhepunkt der „Winterreise“, 
  das Lied „die Nebensonnen.“ Der Dichter nimmt eine winterliche Himmelserscheinung 
  (Parhelia) als Ausgangspunkt: Winzige, in der Atmosphäre schwebende Eiskristalle 
  projizieren zwei Reflexe links und rechts neben die Sonne. Diese drei Lichter 
  setzt er den christlichen Begriffen Glaube, Hoffnung und Liebe gleich und urteilt:
  „Meine Sonnen seid ihr nicht,/ Schaut andern doch ins Angesicht!/ Ach, 
  neulich hatt’ ich auch wohl drei:/ Nun sind hinab die besten zwei./ Ging 
  nur die dritt’ erst hinterdrein,/ Im Dunkeln wird mir wohler sein.“ 
  Lenhart meint sogar: „Um beim hier genannten Beispiel zu bleiben: die 
  Sonnen, die der Protagonist des Gedichts “neulich” noch hatte und 
  von denen jetzt die besten zwei perdu sind – das mögen zunächst 
  durchaus die reale Sonne und – verloren - die zwei strahlenden Äugelein 
  der signifikanten Anderen sein; das mögen weiters allegorisch Glaube, Hoffnung 
  und Liebe sein. Das sind aber, so kann man mit guten Gründen annehmen, 
  zugleich auch Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit; und 
  Brüderlichkeit war ja tatsächlich alles, was bestenfalls und privat 
  übrig geblieben war. Freiheit und Gleichheit waren im Metternichschen Regime 
  gefürchtet und gebannt.“
  Schubert –ebenso hintergründig- verwendet eine Tonart mit drei Kreuzen 
  als Vorzeichen, nämlich A-Dur. Auf den vielen –noch mitteltönig 
  orientierten- Kirchenorgeln seiner Zeit symbolisiert diese Tonart noch den Wohlklang 
  der „Dreieinigkeit“. In der Klavierstimmung Beethovens (und damit 
  auch Schuberts), -nämlich Kirnberger II- hingegen brennen Liebe und Leidenschaft 
  in -für die damaligen Ohren- verzerrten Intervallen. Schubert hat den Text 
  –abweichend vom Dichter Müller- als vorletztes Lied –also gleichsam 
  vor den Auftritt des Todes in Gestalt des Leiermanns- gereiht. Nebenbei: Zur 
  Thematik Glaube, Hoffnung und Liebe, -also des ersten Korintherbriefes im Neuen 
  Testament- konnte man am selben Ort vom Klettersteig in unserer Sommervorstellung 
  „Jägers Liebeslied“ hören- eine fast ebenso hintergründige 
  Angelegenheit.
  Im Lied „Täuschung“ parodiert sich Schubert selbst: Er zitiert 
  eine Arie aus seiner Oper „Alfonso und Estrella“. In der Vorlage 
  tanzt das „Wolkenmädchen“ elfengleich über Felsenstufen. 
  Drei Jahre später, in der „Winterreise“ tanzt die selbe Melodie 
  –transponiert in die unerfüllteste und irrationalste aller Klaviertonarten, 
  nämlich in das selbe A-Dur wie bei den „Nebensonnen“- als Irrlicht 
  durch „Eis und Nacht und Graus“ : Der Meister scheint auf sein eigenes 
  aussichtsloses Opernschaffen Bezug zu nehmen und endet mit „Nur Täuschung 
  ist für mich Gewinn.“ 
  Ähnlich ist auch dem Felsensänger zumute: Von der regelmäßigen 
  etwa 10 Jahre alljährlich durchgeführten Aufführung der gesamten 
  „Winterreise“ ist aus rein finanziellen Gründen derzeit nur 
  ein Torso am Salzburger Mönchsberg zu hören; das liegt auch an der 
  Tatsache, dass der gewöhnliche Städtetourist nicht mehr Zeit aufwenden 
  will. Ausgangspunkt des ersten Regiekonzeptes für den Mönchsberg war 
  ursprünglich das Sattler- Panorama der Stadt Salzburg 1825. Im selben Jahr 
  hat nämlich Franz Schubert die Stadt bereist! An seinen Bruder Ferdinand 
  schreibt der "Compositeur" am 12. September 1825:
  "Dir die Lieblichkeit dieses Thals zu beschreiben, ist beinahe 
  unmöglich. Denke Dir einen Garten, der mehre Meilen im Umfange hat, in 
  diesem unzählige Schlösser und Güter, die aus den Bäumen 
  heraus oder durchschauen, denke Dir einen Fluß, der sich auf die mannigfaltigste 
  Weise durchschlängelt, denke Dir Wiesen und Äcker, wie eben so viele 
  Teppiche von den schönsten Farben, dann die herrlichen Straßen, die 
  sich wie Bänder um sie herumschlingen, und endlich stundenlange Alleen 
  von ungeheueren Bäumen, dieses Alles von einer unabsehbaren Reihe von den 
  höchsten Bergen umschlossen, als wären sie die Wächter dieses 
  himmlischen Thals, denke Dir dieses, so hast Du einen schwachen Begriff von 
  seiner unaussprechlichen Schönheit."
  Demgegenüber steht das Lied der 2. Station:
  "Rückblick" (Nr.8, g-moll)
  "Die sogenannte Hohe Kunst wird [...] von dieser Stadt und ihren Einwohnern 
  für nichts anderes als ihre gemeinen Geschäftszwecke missbraucht, 
  die Festspiele werden aufgezogen, um den Morast dieser Stadt für Monate 
  zuzudecken."
  (Thomas Bernhard: "Die Ursache", 1977)
  * * * 
  3. Station: "Im Dorfe" (Nr.17, D-Dur)
  Nachruf auf den "Professor"
  "Es wird sich wohl nie mehr klären lassen, wer der 58 jährige 
  Friedrich Eduard Wawrik, den alle nur 'Professor' nannten, wirklich war", 
  schreiben die Salzburger Nachrichten. "Mit seiner Fellmütze, dem dicken 
  Mantel und der großen Geste eines Redners schritt er durch die Gassen, 
  sprach zu einem imaginären Publikum und war eine weithin bekannte Erscheinung." 
  "Offiziell galt er als 'Obdachloser'- er selbst nannte sich 'ausgebildeter 
  Musikwissenschaftler, Opernsänger, Schlagersänger, Liedersänger'. 
  Die Bank auf dem Mönchsberg war sein 'Zuhause'. Hier wurde er an seinem 
  Geburtstag, dem 24. Mai 1996 in der Nacht ermordet. Der Staatsanwalt sprach 
  von einer der "brutalsten, aufsehenerregendsten und irritierendsten Straftaten 
  in der Salzburger Kriminalgeschichte." Für eine Beute von € 145.- 
  sei der Obdachlose "regelrecht massakriert" worden: Während ein 
  Jugendlicher den auf seiner Bank ruhenden "Professor" in einem Würgegriff 
  festhielt, schlug ihm der Erwachsene mit einem fernöstlichen Nunchako den 
  Schädel ein. Zwei Mädchen standen dabei Schmiere. Laut Polizeibericht 
  wirkte der Mann wie aufgebahrt, versehen mit abgebrochenen Zweigen in der Form 
  eines Kreuzes.
  * * *
  Beim Konzert hatte der Felsensänger versagt und lag mit schwerer Grippe 
  zu Bett. Da erschien ihm in einem Fiebertraum Franz Schubert, der Liederfürst: 
  Ein Fläschchen hatte er in der Rechten. Freundschaftlich sprach er, der 
  Erhabene, zu ihm, dem Armseligen, herab: "A Stimm' hast': von Gold keine 
  Rede... Aber: dich hab ich auserwählt, weilst ein Hirn hast. Und das is' 
  ungewöhnlich für einen Tenor. Auf, auf! Es ist nun Zeit für eine 
  Winterreise in Gottes freier Natur, denn die Kunst, das Schöne vereist. 
  Es kommt eine künstlerische Eiszeit. Gnadenlos sind die Menschen geworden. 
  Sie wollen nur mehr lauwarme Stimmen hören, den Geist meiner Lieder treten 
  sie mit Füßen. Mit diesem Flascherl aber kommt mein Geist auf dich 
  und dein Publikum. Es sind meine heißen Tränen der Winterreise. Sie 
  werden dich wärmen. Nimm sie hin, als große Gnade, doch bestehe die 
  Feuerprobe!" Der Tenor, schweißgebadet, wollte zuwider reden, aber 
  es kam nur ein trockenes Hüsteln aus seiner Kehle. "Halt den Mund, 
  Burschi", sagte der Unsterbliche noch im Verschwinden, "a Sänger 
  darf net reden, wenn er verkühlt is'..." 
  Der Tenor trat seinen Leidensweg an. Vom einsamen Felsen ließ er die erwählte 
  Stimme erschallen: "Was vermeid' ich denn die Wege, wo die andern Wand'rer 
  geh'n..." Dann jedoch: ein weiterer Hustenanfall. Da wusste er: Zeit für 
  eine Atemluftheizung, und zwar mit Feuerkraft! Die erste Konstruktion bestand 
  aus zusammengelöteten Konservenbüchsen: Eine riesige Rußwolke 
  war das Ergebnis. Die Kollegen höhnten, er wolle sich nun endgültig 
  die Stimme ruinieren, aber es sei wohl nicht schade darum. Beim nächsten 
  Versuch im Hinterhof -es war eine eiskalte Winternacht- erschien ein Mann vom 
  Roten Kreuz. Er bat ihn, von einem Selbstmordversuch mittels Vergasung abzulassen. 
  Da gedachte der Sänger wieder der heißen Tränen des Meisters: 
  "Eine Befeuchtung der Atemluft! Und dafür nehm' ich das heilige Wasser!" 
  Dazu bedurfte es noch weiterer Feuerkraft und er wäre beinahe in die Luft 
  geflogen. Wahrscheinlich rettete ihn nur die mitgeführte Christophorusmedaille. 
  Doch war dies nicht die verlangte Feuerprobe gewesen? Nach allem Hohn und Spott 
  hatte er sie bestanden. Die Tränen des Meisters aber sind seither ein Bronnen 
  der Weisheit und Wahrheit: klarer Quell in der Eiszeit des Schönen: er 
  verdampft und ist zum Atmen bereit.
Bis drei Uhr nachmittags -so berichtet Thomas Bernhard über die Salzburger Scherzhauserfeldsiedlung- bis drei Uhr nachmittags herrschte die Feiertagsstille. Dann liefen manche aus ihrer Behausung: schreiend und mit zerstörtem Gesicht. Der Mensch -so folgert der Dichter- weiß mit der Freiheit nichts anzufangen: "Das Unglück erfasst alle, wo die Arbeit und die Beschäftigung eingeschränkt werden." Der Dichter beruft sich auf den Dienstplan von Notärzten, welche am Samstag wie zu keinem anderen Zeitpunkt beansprucht würden. Aus seiner Tätigkeit als Gerichtsberichterstatter führt er an, dass "achtzig Prozent der Ermordeten am Samstag" umgebracht würden. Dann finde der Bürger auch die Zeit, um seine Kinder zu reizen und "zum berühmten Totschlagen der Zeit" auch zu verprügeln. (Der erwähnte Mord am Mönchsberg wurde übrigens in einer Freitag Nacht verübt, der Tod trat dann aber am Samstag ein.) Die Worte des zu Lebzeiten heftig umstrittenen Dichters eignen sich heute, nach seinem Tod im Jahr 1989, bereits für die Sonntagspredigt: "Die Samstage sind die eigentlichen Menschentöter auf der Welt, und die Sonntage machen diese Tatsache auf die unerträglichste Weise bewusst, und die Montage schieben die Unzufriedenheit und das Unglück wieder um die ganze Woche bis zum nächsten Samstag [...] hinaus."
  Am Staatsbrückenkopf rief eines Sommers jemand den Namen des Dichters, 
  so erzählt Thomas Bernhard: Da stand ein Mann um die fünfzig, an seinen 
  Presslufthammer gelehnt. Der Schweiß lief ihm von der Glatze, und sein 
  Bauch hing über die blaue Schlosserhose. So stand er da, am Rathausbogen 
  neben dem Juweliergeschäft: ein zahnloser Säufer, ganz offensichtlich.
  Die Rumflasche habe ihm der Dichter in dessen Jugend aufgefüllt, die Rumflasche 
  seiner Mutter: im Kellerladen in der Scherzhauserfeldsiedlung. Ob er, der Dichter, 
  sich noch an ihn erinnere: Sommer und Winter sei er barfuß gegangen,- 
  Sommer und Winter, das ganze Jahr. Seine Mutter habe ein gutes Herz gehabt: 
  eine religiöse Frau, "gottesfürchtig, aber nicht katholisch". 
  So gut war ihr Herz, dass sie -mit ihrem Krebs ans Bett gefesselt- buchstäblich 
  noch als Skelett ein ganzes Jahr lang gelebt habe;- und zwar ausschließlich 
  von Rum, und in den Rum getunkten Semmeln. Unter seinem Leben habe er sich etwas 
  anderes vorgestellt. Er, der vom Dichter liebenswürdig beschriebene Säufer, 
  bat ihn um eine Zigarette. Der Dichter jedoch war zeitlebens lungenleidend. 
  "Servus", und "es ist alles egal", sagte der Mann mit dem 
  Presslufthammer zum Abschied, und der Dichter schloss die Erzählung mit 
  den Worten: "Es ist das Wesen der Natur, dass alles egal ist." Es 
  sei gleichgültig, ob einer "mit seinem Presslufthammer oder an seiner 
  Schreibmaschine verzweifelt." "Servus"- übrigens ein Slogan 
  der österreichischen Fremdenverkehrswerbung- "Servus- und: es ist 
  alles egal." 
 
  Vorprogramm bzw. Zugabe: 
  Werner A. Ruttinger "Gastlokal", 1996
An versiegelten Tischen schmeckt man im Wein nur mehr selten das Blut:Von Bruderschaft spricht nur, wer betrunken ist -
und als Gast ist nur willkommen, wer sein Leben lang Fremder bleibt.
Man hat auch aufgehört, um die Zukunft zu würfeln,
weil nur die Vergangenheit mehr als Einsatz zählt.
So, während sich sachte die Decke senkt,
verdichtet sich stetig der Rauch, weil die Zeit verbrennt -
und manchmal riecht es nach brennenden Kreuzen.
"Das Wirtshaus ist kein Gotteshaus, doch ging schon mancher selig raus":
An versiegelten Tischen schmeckt man im Wein nur mehr selten das Blut:
Als Gast ist nur willkommen, wer sein Leben lang Fremder bleibt.
  * * *
  Wir kommen nochmals auf den Brief Schuberts vom 12. September 1825 über 
  Salzburg zurück:
  „Thürme und Paläste zeigen sich nach und nach; man fährt 
  endlich an dem Kapuzinerberge vorbei, dessen ungeheure Felswand hart an der 
  Straße senkrecht in die Höhe ragt und fürchterlich auf den Wanderer 
  herabblickt.
  [...] ...vorbei geht es über die Brücke der Salzach, die trüb 
  und dunkel mächtig vorüberbraust. (Die Stadt selbst machte einen etwas 
  düstern Eindruck auf mich, indem ein trübes Wetter die alten Gebäude 
  noch mehr verfinsterte,) und überdies die Festung, die auf dem höchsten 
  Gipfel des Mönch[s]berges liegt, in alle Gassen der Stadt ihren Geistergruß 
  herabwinkt.
  [...] Vogl sang einige Lieder von mir, [...] die denn auch unter besonderer 
  Begünstigung des [...] Ave Maria’s allen sehr zu 
  Gemüthe gingen. Die Art und Weise. wie Vogl singt und ich accompagnire, 
  wie wir in einem solchen Augenblicke Eins zu sein scheinen, ist diesen Leuten 
  etwas ganz Neues, Unerhörtes.“
  (Aus: Deutsch, Otto Erich: „Franz Schubert- Die Dokumente seines Lebens“, 
  S 313 ff; Bärenreiter Verlag, Kassel, 1964 ISBN 3-7618-0214-5)
Im Rahmenprogramm vieler Veranstaltungen der Naturfestspiele –meist auch in der „Winterreise“- kann man Schuberts „Ave Maria“ mit Werner Ruttinger als Altus und Sohn Leopold mit einer eigens vom Vater dazukomponierten Hornstimme hören, da aus dem o.a. Brief zweifelsfrei erwiesen ist, dass Schubert eben dieses berühmte Lied in Salzburg präsentierte. Für Kompositionen im herkömmlichen Tonsystem verwendet Ruttinger sen. Allerdings das Pseudonym Leo Pech.
* * *
  "Der Leiermann" (Nr.24, a-moll)
  Merke: In Kirnberger II- Stimmung ist die liegende Quinte, welche die Drehleier 
  imitiert, eine der beiden verzerrtesten!
  Zur Thematik ein Nachwort des „Felsensängers“:
  Im Traume erschien dem Felsensänger der Leiermann. Er spielte gerade Schuberts 
  "Ave Maria". Es klang ziemlich schräg, ab und zu blieben Töne 
  hängen. Er war eine imposante Erscheinung mit einem löchrigen Zylinderhut. 
  Ein bisserl sah er aus wie der Qualtinger. Als er mit dem Kurbeln fertig war, 
  näherte sich der Felsensänger und warf einen Euro in den Hut. Der 
  Leiermann lächelte aus seinem verwahrlosten Gebiss. Seine Ergebenheit erinnerte 
  etwas an den Herrn Karl. Dann packte er ein Schmalzbrot aus. Der Felsensänger 
  fasste sich ein Herz und sang mit aller verhaltenen Inbrunst: "Drüben 
  hinterm Dorfe steht ein Leiermann..." Der Adressat hörte umständlich 
  kauend zu. Dann hustete er kräftig und wischte sich den Rotz der bläulichen 
  Nase in die Rückseite der löchrigen Strickhandschuhe. Der Sänger 
  endete mit "...willst zu meinen Liedern deine Leier dreh'n..." woraufhin 
  der Leiermann routiniert eine Schnapsflasche unter dem weiten Mantel hervorzog. 
  Dann kiefelte er sabbernd den Korken auf und hielt dem ob des eigenen Gesanges 
  Ergriffenen die schmierige Flasche entgegen;- freilich nur kurz, denn schon 
  goss er sich einen erstaunlichen Gutteil des klaren Inhalts zwischen die Zahnlucken. 
  Nach kurzem Aufstoßen nuschelte er mit rauer Stimme: "Vielen Dank, 
  Burschi, aber weißt: Ich muss ja von was leben..." Mit einem lauten 
  Plopp schlug er den Korken wieder auf die Flasche und der Felsensänger 
  erwachte aus seinem Traum.
  
  * * * 
  Wenn irgend möglich treten Vater und Sohn (Tenor/Horn) gemeinsam am Felsen 
  an. Das erinnert etwas an die grandiosen Zeiten der Gründung der Naturfestspiele 
  1994 mit Hörnern am Gipfel und ist ton- und sicherungstechnisch ziemlich 
  aufwändig. Auch eine gemeinsame kabarettistische Nummer ist geplant. Selbst 
  eine Aufführung von Leopolds erster syntonischer Komposition für Horn 
  und Elektronik -ein leises Stück, für das sein Horn eigens vom Instrumentenbauer 
  modifiziert wurde- ist auf Wunsch denkbar!
  Treffpunkt ist direkt vor dem Anwesen "Knollehen" am Ende des "Mehlwegs" 
  in Marktschellenberg. (Navi- Eingabe für den Parkplatz: "Mehlweg 17") 
  Endpunkt der Veranstaltung: "Barmsteinweg 7 Marktschellenberg". Die 
  Parkplätze sind überall äußerst rar, und dort sind die 
  besseren Parkmöglichkeiten. Aufstieg von dort bis zum Ausgangspunkt etwa 
  20 Minuten. Es gibt auch noch ein bis zwei Parkplätze direkt an der Abzweigung 
  Mehlweg- Barmsteinweg. Besonders Wanderfreudige können von Kaltenhausen 
  oder der Dürrnbergstraße kommen: Eine äußerst lohnende 
  Einstimmung! Näheres unter www.naturfestspiele.at Bei "Youtube" 
  finden sich unter diesem Suchbegriff zahlreiche Originalvideos. 
  Diese Exklusiv- Veranstaltung mit unserem "Felsensängerknaben" 
  wird nicht öffentlich beworben und findet übrigens genau in der Location 
  des "Sound of Music"- Openings von 1965 (einer der größten 
  Musikfilme dieses derzeit eher armseligen Planeten) statt. 1996 berichtete die 
  Süddeutsche Zeitung vierspaltig über die Naturfestspiele, 1998 wurde 
  die Gründungs- Veranstaltung als "größte Freiluftbühne 
  der Welt" ins Guinness Buch d. R. eingetragen, 2005, zum Mozartjahr, hat 
  der Chefmusikkritiker der New York Times vierspaltig berichtet, 2006 das größte 
  Printmedium Chinas, 2008 MBC Korea- TV in der Primetime für 8 Mio Zuseher: 
  An der Reserviertheit der anwohnenden bayerischen Bevölkerung in Bezug 
  auf Kulturdarbietungen abseits der Jodeltechnik hat sich seit den Dreharbeiten 
  für "Sound of Music" (in der DVD- Neuausgabe deutlich dokumentiert) 
  seit 1964 freilich nichts Wesentliches geändert...
  1. Station: Knollehen
  Liebe Weggefährten!
  Herzlich willkommen zu einem musikalischen Grenzgang; zum Grenzgang auch entlang 
  der Staatsgrenze.
  Wer -wohlgemerkt bei freiem Eintritt!- für ein Mega-Event mit Lasershow, 
  nackerten Weibern und eigener Trafostation für den Supersound gekommen 
  wäre, den müssen wir um Entschuldigung bitten, dass wir keine Euro- 
  Million für die Werbung und die passende Sattelschlepperkolonne auftreiben 
  konnten. Es wäre für uns aber auch sinnlos: Der Sänger ist so 
  weit entfernt, dass man -selbst auf dem größten Großbildschrim 
  der Welt- von herunten nicht sagen könnte, ob der einsame Mann da oben 
  am Berggipfel tatsächlich live ins Mikrofon singt oder nicht;- mehr noch: 
  er ist so weit weg, dass man ohne Probleme sogar ein Double hinstellen könnte, 
  und Sie würden es herunten -selbst mit dem Fernglas- nicht merken!
  Sie kommen wahrscheinlich für eine Kammermusikdarbietung auf der -laut 
  Guinness Buch der Rekorde- größten Freiluftbühne der Welt: Auf 
  dem linken der beiden Berggipfel ist also ein roter Punkt zu sehen. Der glaubt, 
  dass ein höheres Wesen die Naturgesetze geschaffen hat. Sie sehen, wenn 
  ein Typ echt "far off the mainstream" ist, dann ist es der ausgeflippte 
  Nostalgiker da oben, angeseilt über dem Abgrund! Er ist genau 350m entfernt, 
  und singt in ein Betriebsfunkgerät. Also nicht nur unplugged, sondern völlig 
  ohne jede Mikrofonverstärkung! Das erste Stück ist ein sogenannter 
  Funkkanon, nämlich das "Kyrie" aus seiner Barmsteinmesse. Harmonisch 
  als alte Musik getarnt, ist es dennoch von einer auf der Welt bisher einzigartigen 
  Idee durchdrungen:
  Sie hören nämlich den Gesang zweimal: Sofort aus dem Funkgerät, 
  und dann eine Sekunde später nochmals, wie sich der Schall natürlich 
  in der Landschaft ausbreitet. Diese Sekunde braucht der Schall, um bei dieser 
  Entfernung von 350m zum Zuhörer zu gelangen. Der Sänger kann so, durch 
  die Einbeziehung der ganzen Landschaft, mit sich selbst zweistimmig singen: 
  eine philosophische Angelegenheit.
  Übrigens, für feine Ohren: Die merkwürdigen Tonhöhen sind 
  beabsichtigt: es ist syntonische Musik.
  * * *
  Station: In der Lichtung vor dem Großen Barmstein
  
  Franz Schubert
  "Die Götter Griechenlands"
  (nach Friedrich von Schiller) 
  Schöne Welt, wo bist du? Kehre wieder,
  Holdes Blütenalter der Natur.
  Ach nur in dem Feenland der Lieder
  Lebt noch deine fabelhafte Spur.
  Ausgestorben trauert das Gefilde
  Keine Gottheit zeigt sich meinem Blick.
  Ach, von jenem lebenswarmen Bilde
  Blieb der Schatten nur zurück.
(Als Hintergrund siehe “Meyers Konversationslexikon”, siehe oben)
  * * *
  Letzte Station (Blick auf Kleinen Barmstein):
  - "Agnus Dei" aus der "Kleinen Funkmesse" (siehe 
  MP3 File zum Download)
  Diese Livesendung aus dem Funkgerät ist jedesmal abenteuerlich und -nicht 
  nur akustisch- riskant. Der Felsensänger ist auf dem etwa 1,5m breiten 
  Gipfelgrat angeseilt: nach Bayern könnte er 100m tief stürzen, nach 
  Österreich 200m. Er schaltet nun das Funkgerät, -welches etwa 2 Meter 
  von ihm entfernt sein muss- durch eine improvisierte Vorrichtung auf Dauerbetrieb. 
  Erst dann, am Seil gesichert, und deshalb in den Bewegungen stark eingeschränkt, 
  kann er sich neu verkabeln. Auch die Noten und das schwere Sprachrohr müssen 
  mit Seil und Karabiner gesichert sein. Oft ist es windig, das Stehen ist dann 
  äußerst unangenehm. Es kann zum Singen eigentlich schon zu kalt sein, 
  -die erste Grenze zur Beeinträchtigung liegt schon bei +12 Grad-, kann 
  aber auch über 30 Grad Celsius haben und eine relative Luftfeuchtigkeit 
  von 20%: Für die bevorstehende stimmliche Extremleistung wären dies 
  dann mörderische Bedingungen. Er muss damit rechnen, dass ihm -völlig 
  unvorhersehbar- plötzlich schwarz vor Augen wird, einfach aufgrund der 
  Anstrengung in der jeweiligen Tagesverfassung. Es gibt aber auch noch andere 
  Probleme, wie Blitzschlag -oder für das Singen auch sehr unangenehm: Insektenflug 
  usw.
  * * *
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  Kontakt:
  Europabüro, Mag. art. Christina Ruttinger
  Marktstraße 12
  D - 83317 Teisendorf
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  E-Mail: info@naturfestspiele.at